Seitenaufrufe

Freitag, 4. Januar 2013

 Jahrestagung Gilde Soziale Arbeit e.V.

 

Soziale Arbeit und Medien
Über Facebook, eDarling und
Big Brother zur (inter-)aktiven
gesellschaftlichen Teilhabe?

73. Jahrestagung
vom 08. bis 11. Mai 2013
in Bielefeld / Sennestadt
Haus Neuland

gilde soziale arbeit e.V. / Haus Neuland

 

Tagungssaal in Haus Neuland 
Interaktive Vernetzungsmöglichkeiten und mannigfacher Gebrauch aktueller Medien stellt Soziale Arbeit vor große Herausforderungen. Dabei herrscht nicht nur bei Professionellen in der Sozialen Arbeit erhebliche Verunsicherung. Immer wieder kann man feststellen, dass auch vermeintlich „emanzipierte“ Nutzer ihr tun und handeln selbst kaum noch überblicken.

Datenschutz und Bedenkenträgerei gilt als unchic, Cybermobbing und Cyberstalking sind Schlagworte, die nicht nur Eltern, Lehrern und Sozialarbeitern den Schauer über den Rücken fahren lassen. Es ist eine wahre Flut an Neuerungen, die über die Soziale Arbeit hereinbricht und die Devise „Medienkompetenz“, erscheint unter den Stichworten „Identitätssuche und Orientierung“ in einem ganz neuen Licht.

In der Sozialen Arbeit finden zwei zentrale Diskurse statt, wenn es um die Fragen nach Chancen und Risiken der medialen Verbreitung von Informationen geht. Zum einen wird die Wahrnehmung Sozialer Arbeit durch die Medien diskutiert und darüber nachgedacht, welchen Einfluss Medien auf Soziale Arbeit ausüben können? Zum anderen wird die Frage aufgeworfen, wie die Neuen Medien als Werkzeug durch Soziale Arbeit genutzt und welches Potenzial daraus geschöpft werden kann?

Vor diesem Hintergrund ist es Ziel der 73. Jahrestagung der gilde soziale arbeit e.V., aus den theoretischen und professionspraktischen Zusammenhängen Diskussionsfragen zu formulieren und zu thematisieren. Neue Perspektiven für Soziale Arbeit im Umgang mit den Risiken und Potentialen medialer Inhalte und deren Nutzung sind zu entwickeln und zu erproben. Wir freuen uns gemeinsam mit Ihnen auf eine intensive und aufschlussreiche Jahrestagung, gilde 2.0 sozusagen!
U.a. mit  Prof. Dr. Rita Braches-Chyrek; Prof.Dr. Sabine Maurer; Dr. Anna Stach; Dr. Carola Flad; Simone Stüber; Jens Knye; Prof.Dr, Christian Niemeyer; Dr. Peter Marquard; Dr. Ulrich Bausch; Dr. Frank Robertz; Thomas Rüdiger; Eckart Günther; ANdreas Borchert; Dr. Alexandra Klein; Prof.Dr. Margit Brückner; u.a.
Weitere Informationen auf www.gilde-soziale-arbeit.de
Tagungsort
HVHS Haus Neuland, Bielefeld / Sennestadt
Senner Hellweg 493, 33689 Bielefeld
Telefon: 05205 9126-0, Telefax: 05205 9126-22
Email: s.teckentrup@haus-neuland.de
www.haus-neuland.de
 

Donnerstag, 16. August 2012

Herbsttagung am 09./10.11.2012: Soziale Arbeit mit Flüchtlingen


Vormerken Vormerken Vormerken

Soziale Arbeit mit Flüchtlingen ist geprägt vom Widerspruch, Menschen mit unsicherer oder befristeter Aufenthaltsperspektive individuelle und gesellschaftliche Perspektiven zu eröffnen. Die bestehenden Rahmenbedingungen machen das oft unmöglich, bzw. erschweren das. So wird an Soziale Arbeit mit Flüchtlingen die gesellschaftliche Erwartung herangetragen, diese auf die gesellschaftliche Integration vorzubereiten.

Wie können aber unter den Bedingungen aufenthaltsrechtlicher Uns
icherheit erste Integrationsschritte unternommen bzw. gegangen werden? Heißt es nicht, Integration sei ein langer, teils über Generationen dauernder Prozess?

Welche Möglichkeiten haben Flüchtlinge unter den gegebenen Bedingungen, anzukommen oder sich regional und lokal zu verorten? Wie wirken sich diese Bedingungen letztlich auf die Identitätsbildungsprozesse derer aus, die nach mehrjährigen Aufenthalten in Deutschland danach gefragt werden, ob und wie sehr sie sich mit diesem Land identifizieren? Wie sehen künftige Flüchtlingsbewegungen und –gruppen aus und sind bestehende Konzepte diesen angemessen?

Auch und gerade im Kontext von Flüchtlingsarbeit muss Soziale Arbeit deshalb immer wieder das Bewußtsein dafür schärfen, dass sie im Kern gesellschaftspolitische Arbeit ist. Sie bewegt sich in diesem Bereich zwischen zwei Polen: einerseits von der Politik genutzt, zugleich aber mit dem Anspruch – im Interesse ihrer KlientInnen – politisch widerständig zu bleiben.

Diese und weitere Fragen sollen in der gemeinsamen Fachtagung der Fachhochschule Frankfurt, der gilde soziale arbeit e. V. und des Kreises Offenbach diskutiert werden. Ziel ist es sich bisheriger Erfahrungen und Grenzen der Sozialen Arbeit mit Flüchtlingen zu vergewissern, neue Konzepte und Praxisansätze sowie bestehende Spielräume der Flüchtlingsarbeit auszuloten und Ausblicke auf künftige Herausforderungen zu wagen.

Programm am 09.11.2012:
bis 14:00 Anreise
14:00 Begrüßung:
Carsten Müller, Kreisbeigeordneter/Sozialdezernent Kreis Offenbach
Dr. Detlev Buchholz, Präsident FH Frankfurt a. M. (angefragt)
Dr. Rita Braches-Chyrek, Sprecherin des gildeamtes, gilde soziale arbeit e. V.
14:30 Die politische, gesellschaftliche und soziale Funktion von Flüchtlingen; Prof. Dr. Albert Scherr, Päd. Hochschule Freiburg (angefragt)
16:00 Kaffeepause
16:30 Soziale Arbeit mit Flüchtlingen als Menschenrechtsarbeit – der Spagat zwischen behördlicher, menschenrechts- und wohlfahrtsverbandlicher Perspektive; Prof. Dr. Huth-Hildebrandt, Fachhochschule Frankfurt a. M.
18:00 Abendessen, anschließend kulturelles Abendprogramm

Programm am 10.11.2012:
09:00 Soziale Arbeit mit Flüchtlingen im Kreis Offenbach – Flüchtlingsarbeit im Gemeinwesen; n.n.
10:15 Kaffeepause mit Snacks
10:45 3 Arbeitsgruppen zur Vertiefung einzelner Fragestellungen
12:30 Flüchtlingspolitik und globalisierte Wirtschaft – Soziale Arbeit mit Flüchtlingen in öffentlicher Verantwortung; Prof. Dr. Franz Hamburger i. R., Universität Mainz (angefragt)
13:30 Zusammenfassung, anschließend Mittagsimbiss
14:00 Ende der Veranstaltung

Tagungsort: Kreishaus, Werner-Hilpert-Str. 1, 63128 Dietzenbach

Übernachtung: Hotelempfehlungen erfolgen mit fertiggestelltem Flyer

Kosten der Tagung: inkl. Verpflegung: 50,00 EUR, Studenten/innen bezahlen: 25,00 EUR

Weiter Informationen auf www.gilde-soziale-arbeit.de

Donnerstag, 17. Mai 2012

Programm des 43. Treffen der „Älteren - Gilde“ in Stapelage vom 1. bis 5. Oktober 2012 Adoption: Ein Kind freigeben – ein Kind annehmen

(Der Name „Älteren-Treffen“ bedeutet keineswegs irgendeine Altersbegrenzung nach unten oder nach oben – jede(r) ist herzlich willkommen!) Jetzt ANMELDEN!!!Jetzt ANMELDEN!!!Jetzt ANMELDEN!!!Jetzt ANMELDEN!!!Jetzt ANMELDEN!!! An das Thema „Alleinerziehung“ vom vorigen Jahr schließt sich das von den TeilnehmerInnen für dieses Jahr gewünschte Thema „Adoption“ logisch an. So lade ich Sie herzlich ein zu „Adoption, ein Kind freigeben – ein Kind annehmen“ vom Montag, 1. Oktober bis Freitag, 5. Oktober 2012 Wir treffen uns auch in diesem Jahr wieder in Haus Berkenkamp Im Heßkamp 50 Ortsteil Stapelage 32791 Lage – Hörste Tel.: 05232 / 71178 Kosten: Für vier Übernachtungen, Vollpension und Tagungsgebühr im Einzelzimmer 265,- € im Doppelzimmer 245,- € p.P. Der Betrag wird während des Treffens bar erbeten. Anmeldung: möglichst bald, spätestens bis 15. Juli 2011 an meine o.a. Anschrift per Post, E-Mail oder Telefon (ggf. Anrufbeantworter) Den Flyer des Hauses mit Wegbeschreibung schicke ich Ihnen nach Anmeldung zu. PS: Montag, dem 01.10.2012 bis 14.00 Uhr Anreise 15.00 Kaffee 16.00 Begrüßung 16.30 Erfahrungen mit Adoption im persönlichen Umfeld – Austausch 18.30 Abendmusik in der Kirche Stapelage 19.30 Abendessen Dienstag, dem 02.10.2012 08.30 Frühstück 09.30 Qualifizierung für Adoptivbewerber – Arbeit mit Adoptiveltern 10:30 Beratungsangebot für freigebende Mütter/Eltern 11:30 Beratungsangebot für erwachsene Adoptierte - Gesine Schanz, Dipl. Soz. Päd. 12.30 Mittagessen 15.00 Kaffee trinken 15.30 Fortsetzung vom Vormittag 18.00 Abendessen 19.30 Offener Abend Mittwoch, dem 03.10.2012 08.30 Frühstück 09.30 Feststellung der Adoptionseignung - Auslandsadoption; Siegfried Scheld, Psychologe 12.30 Mittagessen 15.30 Film: Tom & Mercy - Diskussion 18.00 Abendessen 19.30 Die Aufgabe des Jugendamtes Donnerstag, dem 04.10.2012 08.30 Frühstück 09.30 Geschichte der Adoption; Dr. Annegret Freiburg, Erziehungswissenschaftlerin 12.30 Mittagessen 15.00 Kaffee trinken 15.30 Zur freien Verfügung 18.00 Abendessen 19.30 Gildeabend Freitag, dem 05.10.2012 08.30 Frühstück 09.30 Rückschau, Abschied und Abreise

Mittwoch, 9. Mai 2012

Das Seminarangebot der BAG-SB

Donnerstag, 20.09.2012 - Freitag, 21.09.2012 |
Ev. Nord-Ost-Gemeinde, Wingertstr. 17, Frankfurt/M.-Bornheim

Neue Änderungsgesetze: Reform der Zwangsvollstreckung und des Insolvenzrechts

Referent(en):
Adele Spiegel, Rechtspflegerin der Bereiche
Insolvenzordnung und Zwangsvollstreckung
am Amtsgericht Frankfurt/Main
Daniel Grenz, Obergerichtsvollzieher am Amtsgericht Frankfurt/Main

Termin:
Donnerstag, 20.09.2012 - Freitag, 21.09.2012

Ort:
Ev. Nord-Ost-Gemeinde, Wingertstr. 17, Frankfurt/M.-Bornheim

Kosten:
zweitägig: 199 € (Mitgliedspreis 175 €)
incl. Imbiss, Getränke und Unterlagen,
eintägig: 110 € (Mitgliedspreis 90 €)

Anmeldung / Information:
Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung e.V., Friedrichsplatz 10, 34117 Kassel
Tel.: 0561/77 10 93; Fax: 0561/71 11 26
Email: info@bag-sb.de

Donnerstag, 5. April 2012

Hubertus Lauer ist verstorben!

Wie erst jetzt bekannt geworden ist der langjähriger Sprecher und Gildefreund Hubertus Lauer ist am 26. März nach langer Krankheit verstorben!

Die gilde soziale arbeit e. V. trauert um Professor Dr. Hubertus Lauer. Er ist am 26. März im Alter von 69 Jahren nach langer Krankheit verstorben. Hubertus Lauer war lange Jahre Sprecher der gilde soziale arbeit e. V. und hat unseren Verein über viele Jahre maßgeblich mitgeprägt!



Hubertus Lauer wurde am 4. November 1942 in Marburg geboren. Nach seinem Abitur studierte er Rechtswissenschaften an den Universitäten in Marburg und Freiburg. 1968 legte er die erste, 1973 die zweite juristische Staatsprüfung ab. Im gleichen Jahr promovierte er an der Universität Stuttgart mit einer Arbeit über die Vereinbarkeit der Betriebsbußen mit dem Grundgesetz. Von 1973 bis 1975 arbeitete Dr. Lauer als Rechtsanwalt und wurde dann zunächst als Referent, später als stellvertretender Geschäftsführer für die Arbeitsgemeinschaft Jugendhilfe in Bonn tätig.

1981 nahm Dr. Hubertus Lauer den Ruf auf die Professur „Sozialverwaltung und freie Wohlfahrtspflege“ im Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Nordostniedersachsen in Lüneburg an. 1994 übernahm er die Professur Rechtswissenschaften, insbesondere Familien- und Jugendrecht, im Fachbereich Sozialwesen, den er in den Jahren 1996 und 1997 auch als Dekan leitete. Als Mitglied des Fachbereichsrates, des Senats, des Konzils und weiterer Kommissionen hat sich Professor Lauer große Verdienste in der akademischen Selbstverwaltung erworben. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2008 machte er sich um die rechtswissenschaftliche Ausbildung von Sozialarbeitern und Sozialpädagogen verdient. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten in Forschung und Lehre zählten die Kinderrechte und der Kinderschutz. Zahlreiche Publikationen und Vorträge machten ihn zu einem gefragten Experten auf diesem Gebiet.

Die gilde soziale arbeit e. V. trauert um Hubertus Lauer, der mit seinem Engagement und seiner Fachkenntnis einen wesentlichen Beitrag zum Fortbestehen unseres Vereins geleistet hat, und dem wir deshalb zu größtem Dank verpflichtet sind. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Seinen Angehörigen gilt unser tiefempfundenes Mitgefühl.

Die Trauerfeier fand am 4. April 2012 um 12 Uhr in der Kapelle auf dem Friedhof in Deutsch Evern (Melbecker Straße) statt.

Sonntag, 18. Dezember 2011

Jahrestagung 2012 - 72. Jahrestagung vom 16. bis 19. Mai 2012 in Bielefeld / Sennestadt Haus Neuland

Vergessene Jugend?! Jugendpolitik und Jugendarbeit als Störfall oder Provokation

Die Interessen und Bedürfnisse von Jugendlichen werden von der
Politik zunehmend missachtet. Obwohl sich die sozialen
Ungleichheitslagen in der Lebensphase Jugend durch
ökonomische und politische Veränderungen weiter verschärfen,
konzentriert sich die gesellschaftliche Wahrnehmung
Jugendlicher auf problematische – scheinbar
jugendspezifische Entwicklungen (Werteverlust, Gewalt,
Medienverwahrlosung, Schulabbrecherquoten).
Es stellt sich die Frage, wie sich Jugendpolitik unter
veränderten gesellschaftlichen Bedingungen neu
positionieren kann? Welche politischen Möglichkeiten
gibt es, die Situation der Jugendlichen professionsübergreifend
in den Blick zu nehmen?
Welche Strategien und Konzepte müssen in der
Jugendpolitik und Jugendarbeit entwickelt werden,
um dem vermehrten Armutsrisiko Jugendlicher,
dem wachsenden Erziehungs- und Schutzbedarf entgegentreten
zu können? Wie kann der Abbau von Angeboten
der außerschulischen Jugendarbeit in den Kommunen
verhindert werden?
Auf der 72. Jahrestagung der Gilde Soziale Arbeit e.V.
sollen diese „vergessenen“ Felder der Jugendhilfe diskutiert
werden, um neue Handlungskonzepte und politische
Einmischungsstrategien entwickeln zu können.
Weiter Informationen unter http://gilde-soziale-arbeit.de

Montag, 3. Oktober 2011

Christoph Butterwegge: Buch "Krise und Zukunft des Sozialstaates"

Am 21. Oktober erscheint das Buch "Krise und Zukunft des Sozialstaates" von Christoph Butterwegge in 4., gründlich überarbeiteter und um ca. 120-150 Seiten erweiterter Auflage im VS - Verlag für Sozialwissenschaften (Inhaltsverzeichnis und
Thesen dazu anbei). Tagespolitisch aktuell enthält es u.a. eine
sozialpolitische Halbzeitbilanz der Bundesregierung von CDU, CSU und
FDP, die am 26. Oktober zwei Jahre amtiert.

Christoph Butterwegge
Krise und Zukunft des Sozialstaates
4., überarbeitete und erweiterte Aufl. Wiesbaden 2011, 454 Seiten, gebunden; ISBN-Nr. 978-3-531-15851-8, Ladenverkaufspreis: 24,90 EUR
Informationen/Rezensionsexemplare über: Frau Karen Ehrhardt, VS – Verlag für Sozialwissenschaf-ten, Tel.- und Fax-Nr.: 0611/7878-394; E-Mail: karen.ehrhardt@vs-verlag.de
(voraussichtlicher Erscheinungstermin: 21. Oktober 2011)


Heute leugnet kaum noch jemand, dass sich der Sozialstaat in einer tiefen Krise befindet, aber ist es tatsächlich die Krise des Sozialstaates, oder wird dieser nur zum Hauptleidtragenden einer Entwicklung, deren Ursachen ganz woanders liegen? Um welche Sachfragen und Kontroversen es bei der Diskussion darüber geht, macht dieses Buch deutlich. Sein Verfasser stellt Zusammenhänge zwischen der Entwicklung des Weltmarktes („Globalisierung“), dem demografischen Wandel sowie den Strategien von Parteien und gesellschaftlichen Interessengruppen her. Inhaltlich schlägt Butterwegge einen weiten Bogen von den Bismarckschen Sozialreformen im 19. Jahrhundert über die Entwicklung des Wohlfahrtsstaates nach dem Zweiten Weltkrieg sowie seinen „Um-“ bzw. Abbau in der Gegenwart bis zu einer solidarischen Bürgerversicherung, die seiner Meinung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen vorzuziehen und am ehesten geeignet ist, das historische Projekt der Gewährleistung sozialer Sicherheit und Gerechtigkeit durch permanente Staatsintervention fortzusetzen. Daneben werden konkrete Alternativen zur gegenwärtigen Arbeitsmarkt-, Wirtschafts-, Finanz-, Steuer- und Familienpolitik erörtert.

Der Autor: Prof. Dr. Christoph Butterwegge lehrt Politikwissenschaft und ist Geschäftsführender Direktor des Instituts für vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln.

Inhalt

Vorbemerkungen
1. Grundlagen und Organisationsstrukturen des Sozialstaates
1.1 Begrifflichkeiten, Definitionen und Wohlfahrtsstaatstheorien
1.1.1 Aufgaben der Sozialpolitik: Inklusion, Kompensation und Emanzipation
1.1.2 Wohlfahrts- und Sozialstaat: Entwicklungsstufen, Gegensätze oder Synonyme?
1.2 Wohlfahrtsstaatstypen im internationalen Vergleich
1.3 Struktur- und Gestaltungsprinzipien des deutschen Sozialsystems
2. Das „goldene Zeitalter“ des Wohlfahrtsstaates: Auf-, Ab- und Ausbau des Systems der sozialen Sicherung
2.1 Entstehung und Entwicklung des Sozialstaates im Kaiserreich (1870/71 bis 1914)
2.2 Konsolidierung des Sozialstaates, Weltwirtschaftskrise 1929/33 und „Drittes Reich“
2.2.1 Der Erste Weltkrieg als Katalysator und die Weimarer Republik als Stabilisatorin sozialer Sicherung
2.2.2 Volkswirtschaft, Wohlfahrtsstaat und Demokratie im Niedergang
2.2.3 Zentralisierung, Entdemokratisierung und Ethnisierung des Sozialstaates unter Adolf Hitler
2.3 Vom Zweiten Weltkrieg bis zur Weltwirtschaftskrise 1974/75: Sozialpolitik als Waffe im Kampf der Systeme
3. Vom Modellfall zum Auslaufmodell? – Medienberichterstattung und Akzeptanzprobleme des Wohlfahrtsstaates
3.1 Die prinzipielle Kritik am Sozialstaat
3.1.1 Neoliberale beklagen die Bürokratisierung des Staates und die Schwächung der wirtschaftlichen Dynamik
3.1.2 Kommunitarier monieren die Dominanz des Marktes und die Entmachtung bzw. Entmündigung der Zivilgesellschaft
3.1.3 Feministinnen bemängeln die Orientierung des Sozialleistungssystems am Industriearbeiter und die Benachteiligung der Frau
3.2 Die populäre Kritik am Sozialstaat
3.2.1 Generosität als Strukturmangel des Wohlfahrtsstaates – das Argument seiner übertriebenen Großzügigkeit („soziale Hängematte“)
3.2.2 Leistungsmissbrauch als permanente Gefahr – das Argument einer massenhaften Ausbeutung des Wohlfahrtsstaates (durch „Sozialschmarotzer“)
3.2.3 Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung als Bedrohung des Sozialstaates – das Argument seiner Überlastung durch den demografischen Wandel („Vergreisung“)
3.2.4 Sozialpolitik als übermäßige Belastung des Wirtschaftsstandortes – das Argument eines durch die Globalisierung erzwungenen Umbaus („Standortschwäche“)
3.3 Auswirkungen der Kritik auf das Massenbewusstsein: Ergebnisse von Umfragen zum Rückhalt des Sozialstaates
4. Wirtschaft, Soziales und Wohlfahrt in der (Sinn-)Krise
4.1 Massenarbeitslosigkeit, Finanzierungsprobleme des Sozialstaates und Leistungsabbau durch die Regierung Schmidt (1974/75 bis 1982)
4.2 Die erste Halbzeit der Regierung Kohl (1982 bis 1989/90): „Wende“-Rhetorik und staatliche Konsolidierungspolitik
4.3 Die zweite Halbzeit der Regierung Kohl (1990 bis 1998): Wiedervereinigung auf Kosten des Sozialstaates?
4.4 Die liberalkonservative Transformation des Sozialstaates und ihre Legitimation auf einzelnen Politikfeldern
4.4.1 Deregulierung und Flexibilisierung des Arbeitsmarktes als Rezept zur Verringerung der Erwerbslosigkeit
4.4.2 Kommerzialisierung des Gesundheitswesens und Reindividualisierung des Krankheitsrisikos
4.4.3 Rekultivierung der Familienpolitik als Kernstück konservativer Sozialstaatlichkeit
4.4.4 Die Soziale Pflegeversicherung als neuer Versicherungszweig: Krönung oder Niedergang der Wohlfahrtsstaatsentwicklung?
4.5 Fazit
5. Die rot-grüne Regierungspolitik: Auflösung des „Reformstaus“ oder Verschärfung des Sozialabbaus?
5.1 Sozialreform im Konsens? – Wiederbelebung, Ergebnisse und Scheitern des „Bündnisses für Arbeit“
5.2 Haushaltskonsolidierung auf Kosten der Beschäftigten, Bedürftigen und sozial Benachteiligten?
5.3 Die rot-grünen Steuerreformen als modifizierte Fortsetzung der Umverteilung von unten nach oben
5.4 Die sog. Riester-Rente: ein mutiger Schritt zu mehr Generationen- und Geschlechtergerechtigkeit?
5.5 Revolution in der staatlichen Familienpolitik oder frauenpolitischer Rollback?
5.6 Die sog. Hartz-Kommission, ihre Vorschläge zur Arbeitsmarktreform und deren Umsetzung
5.7 Gerhard Schröders Agenda 2010 als Bauplan für den „Um-“ bzw. Abbau des Sozialstaates
5.8 Einrichtung, Arbeit und Resultate der sog. Rürup-Kommission
5.9 Gesundheitsreformen zwischen mehr Solidarität, Marktorientierung und Wettbewerbswahn
5.10 Armutsberichterstattung und -bekämpfung
5.11 Fazit
6. Die zweite Koalition von CDU, CSU und SPD: Sozialpolitik paradox – großzügig und kleinkariert
6.1 Entstehungsgeschichte, Hauptrepräsentanten und Grundpositionen der zweiten Großen Koalition
6.2 Wohlfahrtsstaat im Zangengriff – mediale Stimmungsmache und erste Weichenstellungen
6.3 Nebenwirkungen und „Nachbesserungen“ von Hartz IV: Reformmaßnahmen zur „Korrektur“ der Arbeitsmarktreform
6.4 Rufe nach mehr „Generationengerechtigkeit“: Politik gegen Rentner/innen sowie für Kinder und Jugendliche?
6.5 Familien- als Bevölkerungspolitik: Kampf der Armut an statt der Armut von Kindern
6.6 Die Einführung des Gesundheitsfonds als Vorbereitung der Gesetzlichen Krankenversicherung auf einen Systemwechsel
6.7 Steuerpolitik als Echternacher Springprozession: Vor- und Rückwärtsreformen der Mehrwert-, „Reichen-“, Unternehmen- und Erbschaftsteuer
6.8 Krisenmanagement, Bankensanierung und Konjunkturprogramme im Gefolge der globalen Finanz- bzw. Weltwirtschaftskrise 2008/09
6.9 Fazit
7. Die neuerliche Koalition von CDU, CSU und FDP: Mehr Freiheit durch weniger Sicherheit, Gleichheit und Gerechtigkeit?
7.1 Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts statt „sozialer Grausamkeiten“?
7.2 Beschleunigung des Wachstums oder der Umverteilung von unten nach oben?
7.3 Das sog. Zukunftspaket: „Sparen“ auf Kosten der (Langzeit-)Arbeitslosen, ihrer Kinder und des Sozialstaates?
7.4 Hartz IV als sozialpolitische Dauerbaustelle: Gewährleistung eines menschenwürdigen Lebens oder Übergang zu „Hartz V“?
7.5 Die schwarz-gelbe Gesundheitsreform: Beendigung der paritätischen GKV-Finanzierung und Etablierung der Kopfprämie durch die Hintertür
7.6 Mehr soziale Ungleichheit durch Regierungspolitik nach dem Matthäus-Prinzip – eine kritische Zwischenbilanz
8. Diskussionen über die gegenwärtige und zukünftige Entwicklung des Wohlfahrtsstaates
8.1 Die sozialdemokratische Programmdebatte und Wandlungen der Wohlfahrtsstaatstheorie
8.2 Das Schröder/Blair-Papier und der „aktivierende Sozialstaat“ als Leitbild der sog. Neuen Mitte
8.3 Die soziale Gerechtigkeit – Grundwert oder Standortrisiko?
8.4 Rot-grüne Regierungspraxis und sozialdemokratische Prinzipien im Widerstreit
8.5 Modernisierung oder Abschied der SPD (wie auch der CDU) von sich selbst?
8.6 Sozialpolitik in den neuen Grundsatzprogrammen von CDU, CSU und SPD
8.6.1 Das SPD-Leitbild des „vorsorgenden Sozialstaates“
8.6.2 „Chancengesellschaft“ und „Solidarische Leistungsgesellschaft“ – die Leitbilder der Union
8.6.3 „Chancengleichheit“ als Ersatz für soziale Gerechtigkeit?
8.6.4 Verwirklichung von mehr Gerechtigkeit ohne Umverteilung von Geld?
8.7 Von Thilo Sarrazin über Peter Sloterdijk zu Guido Westerwelle und wieder retour
8.7.1 Die sog. Sloterdijk-Honneth-Kontroverse
8.7.2 Der neoliberale Wohlfahrtsstaatsverriss à la Westerwelle
8.7.3 Thilo Sarrazins rechtspopulistische Diffamierung von Armen, Migranten und Sozialstaat
9. Alternativen zum neoliberalen „Um-“ bzw. Abbau des Sozialstaates
9.1 Vermarktlichung des Sozialstaates oder Schaffung einer solidarischen Bürgerversicherung?
9.2 Vorgeschichte und Wegbereiter (der Idee) einer Bürgerversicherung
9.3 Alternativmodelle zur Finanzierung der Krankenversicherung: Gesundheitsprämie (Kopfpauschale) und Bürgerversicherung
9.4 Steuer- statt Beitragsfinanzierung der sozialen Sicherung: eine Fehlorientierung
9.5 Abkopplung der sozialen Sicherung von der Erwerbsarbeit durch eine Wertschöpfungsabgabe
9.6 Die solidarische Bürgerversicherung – als institutioneller Kern eines zukunftsfähigen Sozialstaates
9.7 Einwände gegen die Bürgerversicherung und Möglichkeiten ihrer Widerlegung
9.8 Die bedarfsorientierte Grundsicherung als Ergänzung der Bürgerversicherung
9.9 Das bedingungslose Grundeinkommen – Sozialpolitik nach dem Gießkannenprinzip?
Abkürzungsverzeichnis
Literaturauswahl